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AutorenbildSascha Nikolas Berger

Ich wünsche mir etwas!?

Die Tage Rund um Ostern sind für mich immer eine gute Zeit, über einige Wünsche nachzudenken. Jetzt werden die ersten wahrscheinlich schon denken "Hmmm, der Sascha ist mal wieder in der falschen Zeit unterwegs - Wünsche sind doch eher etwas zu Weihnachten." Bei den nun folgenden Wünschen allerdings, da brauchte es vermutlich diese besondere Zeit von Ostern. Denn wie sagt auch der englische Volksmund durchaus treffend:


"Without an ending there is no chance for a new beginning."

Also wünsch ich einfach mal drauflos... Ich wünsche mir eine einladende Kirche, welche ihre Türen geöffnet hat und sie offenhält für alle Menschen – unvoreingenommen und in der Bereitschaft nach echter Begegnung mit Menschen, die noch auf der Suche sind - mit den Zweifelnden und ja, erst recht auch mit den Verzweifelten. Ich wünsche mir, dass wir uns als Kirche wieder zu denen auf den Weg gesellen, die sich bereits auf den Weg von uns weg gemacht haben, sich immer weiter von uns entfernen. Ich wünsche mir, dass wir dennoch Gesprächsangebote machen und nicht kaltherzig hinter ihnen die Türen schließen, womöglich noch einen herzlosen Brief und die Androhung diverser Strafen hinterhersenden.


Ich wünsche mir, offene Gemeinden und Tische vorzufinden und ich möchte sie selber auch anbieten dürfen. Für alle die, die von der Gesellschaft vergessen werden. Jesus selber hat es uns doch vorgelebt, an seinem Tisch waren alle Willkommen.


Ich wünsche mir eine Kirche, in der Missbrauch nicht mehr möglich ist und in der nicht länger vertuscht wird. Eine Kirche, in der Täterschutz nicht mehr systematisiert wird und in der endlich auch die Opferperspektive Raum findet, eine Kirche, die in Demut auf das in ihr vollzogene Leid und Unrecht schaut. Eine Kirche, die sich aufrichtig und ehrlich um die Opfer kümmert.


Ich wünsche mir eine Kirche, in der alle Menschen akzeptiert werden, auch wenn sie eine andere Form von Lebens- und Liebesbeziehung pflegen als die vermeintliche Norm.

Ich wünsche mir eine Kirche, die bunt ist; bunt wie das Leben. Grad eben beginnt der Frühling, seine Schöpfung blüht auf, in allen Farben. Der Herr hat diese Welt nicht in schwarz/weiß geschaffen, also sollten wir sie auch nicht in schwarz/weiß denken.


Ich wünsche mir eine Kirche, in der Frauen und Männer in Fülle gleichberechtigt sind, besonders im "Amt" und im "Dienst an seinem Tisch. "


Ich wünsche mir eine Kirche, in der die Sakramente als Liebes- als Lebensmittel FÜR – und nicht als Machtmittel gegen die Menschen benutzt werden. Ich wünsche mir eine Kirche, die einlädt und nicht aktiv auslädt. Ich wünsche mir eine Kirche, die die Hand austreckt in Richtung derer, die viel zu lange ausgeladen und verletzt wurden. Ich wünsche mir Gemeinden, die sich auf den Weg machen; die nicht länger still sind, die voller Kraft ihren Glauben hinaus-singen und -leben. Ich wünsche mir, meinen Mut und meine Bereitschaft zu behalten und beides weiterhin wachsen lassen zu können um an der Erfüllung meiner Wünsche aktiv mitarbeiten, aktiv mitgestalten zu dürfen.

Man wird sich ja wohl noch mal etwas wünschen dürfen...

... beim Wachsen im Glauben.





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